Akustikbild bemalen – Akustikbilder als Leinwand

Akustikbild bemalen – Akustikbilder als Leinwand
29. April 2018 Tanja Michelis
Akustibilder selbst bemalen

Ein Akustikbild bemalen

29. April 2018 – Immer wieder werden wir gefragt, ob es auch möglich ist, ein Akustikbild zu bemalen. Technisch betrachtet ist das möglich, allerdings gibt es hierbei einige wichtige Punkte zu beachten.

Zunächst: Ein herkömmliches Leinwandbild kann kein Akustikbild sein! Die weißen Leinwände, die man in der Regel zum Fertigen eigener Bilder (Malerei) verwendet, haben eine sehr geschlossene Oberfläche und die Fasern sind speziell bezogen und sehr glatt. Der Grund liegt klar auf der Hand: Die Farbe soll auf der Oberfläche bleiben und nicht durch die Leinwand sickern. Auch soll es zu einer satten Farberscheinung kommen. Bei einem Akustikbild geht es im Gegensatz dazu darum, dass die Oberfläche durchlässig und nicht geschlossen ist. Auch sind “offene” Fasern sinnvoller als versiegelte. Der Schall kann durch die lockerere Struktur des Materials hindurch zum Absorber. Die offene Faser bringt einen zusätzlichen Abschwächeffekt hinsichltich des Schalls. Aus diesem Grund können herkömmliche Leinwände nicht zu Akustikbildern umgebaut werden. Die Oberfläche ist höchst ungeeignet. Das Hinterfüttern von herkömmlichen Leinwänden mit Absorbermaterial – egal welches – ist effektlos. Anbieter, die solche Produkte an Kunden verkaufen, nutzen das Vertrauen der Kunden aus und verkaufen faktisch für den im Raum befindlichen Schall unwirksame Produkte.

Beachten Sie folgende Tipps, wenn Sie ein Akustikbild bemalen:

1. Großflächige Malerei mit Acryl ist beim Akustikbild bemalen nicht empfohlen.

Generell ist es durchaus möglich, ein Akustikbild zu bemalen. Allerdings sollten Sie beachten, dass die Oberfläche nicht zu stark von der Farbe bedeckt wird. Jede Fläche, die Sie mit Farbe bemalen, wird für Schall undurchlässig oder zumindest weniger durchlässig. Das Akustikbild verliert bzw. verringert seine Funktionalität. Wenn Sie zum Beispiel 80% des Akustikbildes mit einer deckenden Farbe wie Acryl bemalen, verliert es auch 80% seiner Leistungsfähigkeit. Gegen eine Konturierung ist in der Regel aber nichts einzuwenden. Auch sind einige Farben durchlässiger als andere. Bei Aquarellen besteht in der Regel kein größeres Problem!

2. Der Farbauftrag kann die schalldurchlässige Oberfläche des Akustikbildes verschließen.

Wenn Sie ein richtiges Akustikbild in weiß kaufen, sollten Sie an einer wenig sichtbaren Stelle prüfen, ob das Oberflächenmaterial und das Motiv für den von Ihnen gewünschten Farbauftrag geeignet sind. Gerne senden wir Ihnen auch ein Stück Probetextil zu, wenn Sie sich für ein weißes Akustikbild aus unserer Manufaktur entscheiden. Denn einige Farben “fransen” in der textilen Faser aus oder haben einen öligen Rand. Auch nimmt unser Stoff Wasser ganz anders auf als eine klassische Leinwand. Das muss – abhängig vom Motiv – aber gar nicht schlimm sein. Man kennt dies besonders gut von der Aquarell-Malerei. Auch wichtig: Oft sieht man sehr kleine Veränderungen der Farbkanten gar nicht, da das Bild immer mit einem Abstand von mindestens 1 m angeschaut wird (der Betrachtungsabstand).

3. Partielle Farbe kann schöne 3-D-Effekte erzielen, wenn Sie ein Akustikbild bemalen möchten.

Wenn Sie mit Ihrer Malerei nur Teile des Akustikbilds betonen, statt es auszumalen, können sehr schöne Effekte erzielt werden. So ist es beispielsweise möglich, eine Kontur nachzuzeichnen oder wichtige Details mit dickerem Farbauftrag hervorzuheben. Bei einem Projekt mit einer Potsdamer Künstlerin gingen wir wie folgt vor: Die Künstlerin malte ihr Original auf eine normale Leinwand. Das Motiv digitalisierte sie. Wir druckten es anschließend auf unser Textil und fertigten das Akustikbild. Nun erst kamen die 3D-Konturen ins Spiel: Die Künstlerin erhielt von uns das fertige Akustikbild und konturierte Ihre Malerei mit echten Farben nach. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen und wurde so wieder zu einem originalen Unikat.

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Mögliche Vorgehensweisen um ein selbst bemaltes Akustikbild zu kreiieren

Es gibt im Grunde zwei Möglichkeiten, um ein Akustikbild zu bemalen:
1. Wir drucken ein Motiv und Sie fügen Konturen hinzu (3D-Effekt). Das Motiv kann bereits eine digitalisierte Malerei von Ihnen sein oder etwas ganz anderes, was Sie künstlerisch erweitern möchten.
2. Sie erhalten von uns das lose Textil, spannen dies bei sich auf und malen Ihr Bild. Dann schicken Sie uns das Textil zurück und wir beziehen damit Ihr höchst persönliches Akustikbild.

Zusammenfassung:

Sie können ein weißes Akustikbild bemalen. Ausschlaggebend für das Erhalten der Schallabsorberfunktion sind die Farbart sowie die Menge des Farbauftrags. Ein Farbauftrag wie bei einer Malerei ist kein Problem. Bei einem Farbaufttrag mit Acryl- oder Ölfarbe sollte das Akustikbild nur teilweise bzw. punktuell bemalt werden. Wir können Ihnen verschiedene weiße Stoffe als Basis anbieten, die sich verschieden mit den Farben verhalten. Gerne senden wir Ihnen Muster vorab.

 

Kommentare (2)

  1. Christoph 3 Jahren ago

    Hallo,

    haben sie einen Vorschlag mit welcher Art von Farbe man am besten ein Akustikbild übermalt ohne die Eigenschaften zu verlieren. Wir wollen lediglich ROTE Bilder mit einer alternativen Farbe übermalen?

    • Author
      Tanja Michelis 2 Jahren ago

      Für rote Bilder ist es am sinnvollsten, die Farbe einfach zu drucken. Falls eine Struktur zu sehen sein soll, kann punktuell mit Acrylfarbe gearbeitet werden

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