Eine erste Entscheidungshilfe zu Akustikelementen an der Wand oder an der Decke

Eine erste Entscheidungshilfe zu Akustikelementen an der Wand oder an der Decke
20. Januar 2017 Tanja Michelis

Akustikdämmung an der Wand oder an der Decke?

Kurz-Check:
Akustikelemente an der Wand:
– Sehr kleine Räume von ca. 1-3 qm (z.B. Telefonkabinen)
– Kleine und mittlere Räume von ca. 5-30 qm (z.B. Einzelbüros, Mehrpersonenbüros, Esszimmer, Flure, Behandlungszimmer)
– Große Räume (ab 30 qm) nur in Ergänzung zu Deckenabsorbern

Akustikelemente an der Decke:
– große Räume ab 30 qm (z.B. Mehrpersonenbüros, Chefbüros, Großraumbüros, Mensen, Wohnzimmer)

Im Detail:
Bei Räumen bis zu einer Größe von ca. 25-30 qm empfiehlt es sich, eher an den Wänden mit Absorbern zu arbeiten. Bei größeren Räumen oder Großraumbüros sollte man vor allem über eine Deckenlösung nachdenken, sofern die Nutzung sehr verteilt und einigermaßen gleichmäßig im gesamten Raum ist. Hier kann man zur Verstärkung des Effekts noch mit Akustikbildern an der Wand arbeiten.

Bei einer partiellen Nutzung eines großen Raumes in der Nähe von Wänden sind Wandabsorber sinnvoller, da sie in diesem Fall näher am Schallereignis (Sprache, Stuhlschieben, Tippen) sind als die Decke. Schallprobleme aufgrund von Lauf-Geräuschen z.B. in Fluren oder Großraumbüros können am besten über die Decke oder einen Teppich behoben werden.

Als grobe Grundregel kann man sagen, dass Akustikbilder dann sinnvoll sind, wenn die Geräuschquelle nicht weiter als ca. 1,5-3 m weg und in etwa auf Höhe des Bildes ist. Zusätzlich können bei Raumgrößen über ca. 25-30 qm Deckenelemente helfen, um das gesamte Geräuschaufkommen im Raum zu reduzieren. Bei einem geringeren Abstand der Geräuschquelle zur Wand macht das Akustikbild an der Wand in jedem Fall mehr Sinn als eine Deckenlösung. Gleiches gilt für sehr kleine Räume wie z.B. Telefonkabinen.

 

Akustikelemente an der Decke:

An der Decke gibt es die Möglichkeit, Absorberplatten direkt an die Decke anzukleben oder Deckenhänger anzubringen. Natürlich besteht auch die Möglichkeit einer baulichen Maßnahme (Akustikdecke), die wir hier aber nicht betrachten. Hierfür gibt es darauf spezialisierte Unternehmen.

Deckenlösungen kommen immer dann zum Einsatz, wenn die Räume groß sind (z.B. Großraum, Restaurant, Mensa). Dann werden die Akustikelemente großflächig platziert, so dass fast die gesamte Decke damit gedämmt wird. In Einzelfällen kann auch eine punktuelle Anbringung sinnvoll sein, z.B. bei einer intensiven Nutzung in einem Bereich des großen Raumes.

Besonderheiten der Raumakustik in Konferenzräumen:

Falls es seitlich neben oder über dem TV oder der Beamerfläche noch Platz gibt, sollten dort ebenfalls Absorber hin, da in dieser Richtung bei Videokonferenzen viel gesprochen wird.
Falls Sie eine feste Beamerfläche haben, könnte diese als → akustische Beamerfläche umgesetzt werden. Gibt es ein Lautsprechersystem auf dem Tisch, das noch oben / schräg oben strahlt, sollte man zusätzlich noch Absorber über dem Tisch einplanen.